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Wenn im Jugendtreff Grease 
zur Entspannung das Meer rauscht

Petra Noltensmeier nimmt Kinder in dem neuen Snoezelen-Raum im Kinder- und Jugendtreff mit auf eine entspannende Reise. Im August starten Kurse.

Eine mit Schrot gefüllte Trommel erzeugt das Geräusch von sich an Gestein brechenden oder an den Strand spülenden Wellen, wenn Petra Noltensmeier sie sacht hin und her schwenkt. Dieses Meeresrauschen unterstützt an diesem Tag Kinder bei ihrer gedanklichen Reise an die See, unter Wasser, zu Delfinen. Dorthin führt sie die integrative Klang- und Entspannungspädagogin während einer Schnupperstunde im neuen Snoezelen-Raum im Kinder- und Jugendtreff Grease.

An diesem Tag sind es mal zwei, mal drei Kinder, die den neuen Raum und seine Möglichkeiten ausprobieren, die Teilnehmerzahl ist auf fünf Kinder pro Schnupperstunde begrenzt. Mal runterkommen, sich auf die Geräusche, die Farben, die Bilder und Geschichten konzentrieren, die in Gedanken entstehen. All das gehört zum Snoezelen. Zwei Zivildienstleistende aus den Niederlanden, Jan Hulsegge und Ad Verheul, hatten Technik und Wortschöpfung bereits 1978 erfunden – aus den Verben „snuffelen“ (schnüffeln) und „doezelen“ (dösen). Seit Ende der 80er Jahre wird es auch in Deutschland angeboten, heute in mehr als 30 Ländern, wie es im Online-Lexikon Wikipedia heißt. Snoezelen-Räume gibt es mittlerweile in vielen Kitas, in (Förder-)Schulen, Jugendzentren, aber auch in Therapie-Einrichtungen für verschiedene Altersgruppen, für Menschen mit und ohne Behinderung.

Im Snoezelen-Raum in Greste nimmt Petra Noltensmeier die Kinder an diesem heißen Sommertag mit auf eine Unterwassertour. Per Steuerung lasse sich warmes oder auch kaltes Licht einstellen, „heute haben wir kaltes Licht“, ergänzt Delstan Khamo, Mitarbeiterin der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Der Hitze wegen. In dem Raum gibt es Liege- und Sitzflächen, Kissen, verschiedene Ebenen. Die Kinder können sitzen oder liegen, die Augen schließen oder auch schauen, was an eine Wand projiziert wird. „Manche schauen ein bisschen rum“, sagt Petra Noltensmeier. Einige probieren ein bisschen aus, welche Position für sie am besten ist, schnappen sich ein Kissen oder lehnen sich an.

„Es sind sehr aufgeweckte Kinder, sie machen gut mit und lassen sich gut ein“, lobt die 52-Jährige. Seit einigen Jahren arbeite sie bereits als Entspannungspädagogin, im vergangenen Jahr „habe ich noch meinen Klang-Master gemacht“. Und so ergänzt sie die Bilder- und Sprachreisen mit Lauten von Klangschalen.

„Man merkt, dass die Kinder runterkommen“

Das komme gut an, die Kinder konzentrierten sich auf die Geräusche, „da merkt man dann, dass die Kinder runterkommen“, sagt Petra Noltensmeier. Sie stimme ihr Programm immer auf die jeweilige Gruppe ab, je nachdem ob es jüngere oder ältere Kinder sind oder auch Erwachsene. Für das Team der Kinder- und Jugendeinrichtungen Leos und Grease hat sie ebenfalls eine Snoezelen-Schnupperstunde gemacht. „Das war richtig gut“, sagt Delstan Khamo. Wenn Interesse bestehe, seien auch Eltern-Kind-Snoezelen-Angebote möglich oder eine Reihe für die Eltern.

Snoezelen kann helfen, die sensitive Wahrnehmung zu verbessern und gut entspannen zu können. Die Effekte in dem besonders gestalteten Raum sollen das unterstützen, in der Methodik gebe es Ähnlichkeiten zum autogenen Training, erklärt Petra Noltensmeier. Die Kinder aus der ersten Nachmittagsgruppe haben noch etwas für zu Hause mitbekommen – ein Mandala, ein Schaubild zum Ausmalen. Auch das kann entspannen.

Kinderschutz als Gemeinschaftsverantwortung

„Aktuelles aus dem Arbeitskreis „Frühkindliche Bildung in Lippe“

Die Selbstbehauptung von Kindern stärken und die Bewegungsfreude fördern: Diese Aspekte standen nun bei der turnusmäßigen Sitzung des Arbeitskreises „Frühkindliche Bildung in Lippe“ auf der Agenda. Moderiert durch Julia Prokofieva und Margit Monika Hahn vom Team „Familienfreundlicher Kreis“ des Kreises Lippe diskutierten pädagogische Fachkräfte aus ganz Lippe zum Thema „Kinderschutz als Gemeinschaftsverantwortung“.

Bei der Sitzung stellte Kerstin Plischka die Arbeit der vom Kreis eingerichteten Fachstelle Kinderschutz vor. Außerdem erläuterte sie den Präventionsfonds des Kreises Lippe zur Förderung von Maßnahmen und Projekten zur Prävention sexualisierter Gewalt und Kinderschutz. Weiteren fachlichen Input lieferte Max Beuys vom Kreissportbund Lippe, der über Möglichkeiten der Bewegungsförderung bei Kindern im Vorschulalter referierte und verschiedene Kooperationsmöglichkeiten mit dem KSB aufzeigte. Abschließend gaben Hahn und Prokofieva einen Überblick über aktuelle Maßnahmen und Angebote des Teams „Familienfreundlicher Kreis“ sowie des Landesprojektes „Kommunale Präventionsketten“.

Ausblick: Nächste Sitzung des Arbeitskreises im Mai: Die nächste Sitzung des Arbeitskreises „Frühkindliche Bildung in Lippe“ findet am Dienstag, 5. Mai, um 14 Uhr in Raum 408 (Kreistagssitzungssaal) im Kreishaus, Felix-Fechenbach-Straße 5 in 32756 Detmold statt. Zum geplanten Schwerpunktthema „Feinmotorik und Grafomotorik“ wird Referentin Petra Noltensmeier, unter anderem Feinmotoriktherapeutin und Präventionspädagogin gegen sexuellen Missbrauch im Kindesalter, den fachlichen Input liefern.

Hilfe zur Lernförderung

Das »Atelier für ganzheitliche Lern- und Entwicklungsbegleitung, Feinmotorik und Graphomotorik, Kreativität und Spiel« ist im »DORF+punkt« in der alten Schule in Langenholzhausen eröffnet worden.

Petra Noltensmeier übt hier neben der neuen Arztpraxis unter dem Namen »Lern-Spiel-Zeit« zukünftig ihre Tätigkeit aus. Petra Noltensmeier ist Inklusionspädagogin und gibt Förderunterricht an einer Grundschule in Lemgo.

In ihren neuen Räumlichkeiten bietet sie Hilfe zur Lernförderung und Lerntraining an. Geplant sind auch Kreativkurse, auch für Eltern. Zur Eröffnung überbrachte Bürgermeister Mario Hecker zusammen mit den örtlichen Ratsvertretern die besten Wünsche des Rates.

Schreiben der Kassenärztlichen Vereinigung
Dabei teilte er mit, dass er ein Schreiben der Kassenärztlichen Vereinigung bekommen habe. Darin teilt die Vereinigung mit, dass sich auf Grund der Ansiedlung der Ärztin die hausärztliche Versorgung in Kalletal zunächst stabilisieren konnte und daher eine weitere Förderfähigkeit zunächst nicht mehr gegeben sei. Grund ist, dass die Ärztin in Langenholzhausen auf Fördermittel der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) zurückgreifen konnte. Das Schreiben, so der Bürgermeister weiter, bedeute aber nicht, den Ausschluss einer erneuten Förderfähigkeit bei Eintritt einer Verschlechterung der Versorgungssituation im Kalletal. Hecker: »Im Ergebnis bedeutet dies, dass Rat und Verwaltung hier ihre Hausaufgaben gemacht haben«. Im Gebäude der Alten Schule ist jetzt noch Platz für eine Physiotherapie-Praxis.

„Dorf+Punkt“ ist vorbildlich

Heimatministerium zeichnet Projekt aus Kalletal-Langenholzhausen aus

Hohe Auszeichnung für das Kalletal: Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) hat am Montag die lippische Gemeinde im Rahmen des Wettbewerbs „Menschen und Erfolge – Lebenswerte Stadt- und Ortskerne in ländlichen Räumen“ für ihr Projekt „DORF+punkt … medizinische Versorgung und mehr!“ ausgezeichnet.
In Langenholzhausen war es der Gemeinde Kalletal binnen vier Monaten gelungen, aus einem alten kommunalen Gebäude, der ehemalige Grundschule, und mit Beteiligung verschiedener Personengruppen ein innovatives Dorfzentrum unter dem Projekttitel „DORF+punkt“ zu verwirklichen. Das hat die Jury in Berlin überzeugt.

Ärztliche Versorgung und Sprachtherapie
Ärztliche Versorgung, Sprachtherapie für die Kleinsten im Dorf, Aktivitäten der Sportvereine, Treffpunkt der Seniorinnen und Senioren sowie der Jugend seien hier sinnvoll zusammengeführt worden und hätten so die Attraktivität des Wohnumfeldes deutlich gesteigert.
Einem alten kommunalen Gebäude neues Leben einzuhauchen und gleichzeitig die medizinische Versorgung sicherzustellen, hielt das Bundesministerium für vorbildlich und preiswürdig. Eine solche Initiative habe Vorbildfunktion für Wohn- und Lebensqualität. Sie lasse sich, so die Auffassung des Ministeriums, in ganz ähnlicher Form auch auf andere Gemeinden und Kleinstädte übertragen. Eine solches Projekt wie im Kalletal zeige, dass es nicht immer die groß angelegten, aufwendigen Maßnahmen und Aktionen sein müssen, die ein Umfeld positiv verändern.

Das Projekt in Langenholzhausen
Ende Januar hatte eine junge Ärztin eine Zulassung für den neuen Standort in Langenholzhausen erhalten, jedoch mit der Vorgabe der Behandlung der ersten Patienten bis zum 31. Mai 2019. Das Projekt wurde noch im Februar unter Hochdruck geplant, im März fand der Umzug der Offenen Ganztagsschule statt und im April und Mai wurden aus den vorhandenen, bis dato von der OGS genutzten Klassen, moderne Praxisräume.

Dort praktiziert nun die Ärztin mit ihrem Team seit Ende Mai, zusätzlich nahm eine Pädagogin für frühkindliche Sprachtherapie im August ihre Tätigkeit in einem weiteren, als Praxis umgebauten Klassenraum auf.

Mit den im Untergeschoss beheimateten Jugendzentrum KJK e.V. sowie der ortsansässigen AWO-Gruppe und den Sportvereinen, die die angrenzende Sporthalle nutzen, sei eine kreative und innovative Form eines Dorfzentrums zur Begegnung, stellt das Ministerium fest.

Landärztin nimmt in der alten Schule in Langenholzhausen ihre Arbeit auf

Voll motiviert und erwartungsfroh begrüßte Christa Bittscheidt, die neue Allgemeinmedizinerin in Lange-holzhausen, zusammen mit ihrem Team, den Bürgermeister, Vertreter der Verwaltung, des Rates der Gemeinde, des Kreises Lippe sowie Kollegen, Familie, Freunde und die Architektin Wera Binder zur Eröffnung ihrer neuen Allgemeinarztpraxis in der ehemaligen Grundschule. Schon einen Tag zuvor wurden die ersten Patienten behandelt. Mit so vielen Interessenten habe sie gar nicht gerechnet, sagte die junge Ärztin, bevor sie ihre neuen Räumlichkeiten präsentierte.

„Der heutige Tag ist für die Gemeinde ein ganz besonderer“, so Bürgermeister Hecker zu Beginn seiner kleinen Ansprache. „Der Erfolg, hier eine Hausarztpraxis nach Langenholzhausen zu holen, hat viele Väter. Daher habe ich sie mir alle aufgeschrieben um keinen vergessen“, führte er fort und las von einem Zettel alle Beteiligten ab. Das waren unter anderem der Rat, der das Projekt angestoßen hatte, das Rote Kreuz als Trägerverein der OGS sowie die Hausmeister und der Bauhof die für den schnellen Einzug in die alte Grundschule gesorgt haben.

Darüber hinaus bedankte er sich bei der Kassenärztlichen Vereinigung, die das Kalletal im Sommer 2018 in den vordringlichen Bedarf bei der Hausarztversorgung aufgenommen hatte. „Gespräche mit Christa Bittscheidt im Januar 2019 führten zu ihrer Zusage. „Dann musste alles ganz schnell gehen, da wir die Auflage hatten, dass bereits zum 31. Mai erste Patienten in der neuen Praxis behandelt werden mussten. Dies konnte nur durch die schnelle und tatkräftige Beteiligung aller erreicht werden. Dafür noch einmal meinen Dank. Sie haben sehr viel für die Gemeinde getan“, bilanzierte der Bürgermeister. An der Einfahrt zum Parkplatz enthüllte er zusammen mit der Ärztin ein Schild auf dem ‚DORF+punkt Langenholzhausen‘ steht.

Am Osterkamp wird jetzt mit der Arztpraxis und einer Praxis mit Förder- und Trainingsraum für ganzheitliche Wahrnehmungs-, Graphomotorik-, Feinmotorik- und Lernförderung, ein neues Kompetenzzentrum entstehen. Am 1. August wird Petra Noltensmeier in der Alten Schule mit ihrer Praxis mit dem Schwerpunkt Lernförderung starten. Petra Noltensmeier ist Inklusionspädagogin und gibt auch Förderunterricht an einer Grundschule in Lemgo. Platz ist noch für eine mögliche Physiotherapie-Praxis.

„Vor diesem Hintergrund soll das Gebäude und die Aktivitäten darin zukünftig als ‚DORF+punkt‘ bezeichnet werden, wobei das Plus als weißes Kreuz im roten Kreis ein Symbol für die medizinische Versorgung und gleichzeitig für ‚und mehr‘ an einem Punkt im Dorf stehen soll“ begründete der Bürgermeister die Namensgebung.

Die neue Ärztin wird von drei Mitarbeiterinnen unterstützt. Künftig werden ihr Beate Scourse und Petra Kallweit als Medizinische Fachangestellte zur Seite stehen. Ihre Mutter, Doris Meißner, gelernte Pharmazeutisch-Technische Angestellte und zuvor über Jahrzehnte in der Schlossapotheke tätig, wird für die Organisation sorgen. Die Praxis verfügt über einen modernen und großzügigen Empfangsraum mit Anmeldetresen. Der ehemalige Kartenraum der Schule ist zu einem Warteraum mit ‚Blick ins Grüne‘ umgestaltet worden.

Zwei Behandlungsräume, ein EKG-Zimmer und ein Labor, sowie ein Personal-/Aufenthaltsraum und Sanitäranlagen ergänzen die Praxis.

Die Praxis ist montags von 8 bis 14 Uhr, dienstags und donnerstags von 8 bis 11.30 Uhr und von 16 bis 18 Uhr sowie mittwochs von 8 bis 12.30 und am Freitag von 8 bis 11.30 Uhr geöffnet. Die Praxis ist unter der Telefonnummer 05264/6564656 erreichbar.

Lern-Spiel-Zeit – Petra Noltensmeier
Ganzheitliche Lern- und Entwicklungsbegleitung

in der Alten Grundschule
Osterkamp 16, 32689 Kalletal- Langenholzhausen

Telefon: 05264-6584455
Mobil: 0151-41244506
lernspielzeit-noltensmeier@t-online.de

Termine nach Vereinbarung